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Spartakist Nummer 208

Mai 2015

Aus den Archiven des Trotzkismus

Erklärung der Internationalistischen Kommunisten Buchenwalds

Wir sind stolz darauf, die „Erklärung der Internationalistischen Kommunisten Buchenwalds“ abzudrucken. Verfasst von Kadern und Sympathisanten der trotzkistischen Bewegung, die das Konzentrationslager in Buchenwald überlebt hatten, ragt dieses programmatische Manifest weit gegenüber der chauvinistischen Welle im damaligen Nachkriegs-​Deutschland heraus. Während KPD, SPD und bürgerliche Parteien und Politiker dafür sorgten, der „demokratischen, antinazistischen“ Bourgeoisie wieder Kredit unter der Arbeiterklasse zu verschaffen – exemplarisch dafür ist Emil Carlebachs Buchenwalder Volksfront-Komittee mit seiner Losung „Es lebe die deutsche Volksrepublik!“ –, sahen die Trotzkisten nur einen Weg zur Beseitigung von Faschismus und imperialistischem Krieg: die Machtergreifung des Proletariats. Weder Nazi-Folter noch stalinistische Verfolgung konnten den mutigen revolutionären Standpunkt der Genossen zerbrechen.

Die Erklärung wurde etwas mehr als eine Woche nach der Befreiung Buchenwalds im April 1945 verfasst. Ihr dritter Abschnitt wurde 1946 in einer Ausgabe des Neuen Spartakus, der ersten deutschsprachigen trotzkistischen Publikation nach dem Krieg, veröffentlicht. Diese Einleitung basiert hauptsächlich auf Vorreden zu dem Text, die im CERMTRI Bulletin und in Critique Communiste erschienen sind.

Die „Erklärung der Internationalistischen Kommunisten von Buchenwald“ war das gemeinsame Werk von vier Genossen: der beiden Österreicher Ernst Federn und Karl Fischer sowie von Marcel Beaufrère und Florent Galloy, eines französischen und eines belgischen Trotzkisten. Wie viele andere deutsche und österreichische Trotzkisten wurden Federn und Fischer noch vor dem Ausbruch des zweiten imperialistischen Krieges von den Nazis gefangengesetzt. Beide wurden zuerst für ihre revolutionären Aktivitäten in Österreich im Jahre 1935 verhaftet; Federn wurde freigelassen, aber Fischer und andere österreichische Trotzkisten wurden eingesperrt und 1937 in Wien vor Gericht gestellt. Nachdem sie zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden waren, kamen sie bei der Amnestie, die unmittelbar vor der deutschen Annexion Österreichs im Februar 1938 verkündet wurde, frei und flüchteten nach Belgien und anschließend nach Frankreich. Federn wurde 1938 wieder verhaftet, in das Konzentrationslager bei Dachau geschickt und dann nach Buchenwald gebracht.

Viele der trotzkistischen Kader, die sich später Federn in Buchenwald anschließen sollten, verbrachten die ersten Jahre des Krieges während der Nazi-Okkupation mit klandestiner Organisationsarbeit unter deutschen Arbeitern und Soldaten. Ihr internationalistischer Kampf machte die verstreuten trotzkistischen Zellen nicht nur zur Zielscheibe der Gestapo, sondern auch der Stalinisten.

Marcel Beaufrère war typisch für diejenigen trotzkistischen Aktivisten, deren Untergrundarbeit von den Nazis mit Einkerkerung in den Todeslagern bestraft wurde. Seit 1939, als er zum ersten Mal wegen „Provozierens von Ungehorsam in der Armee“ verhaftet wurde, immer wieder im Gefängnis, arbeitete Beaufrère eng mit Marcel Hic zusammen, dem es gelungen war, direkt vor den Nasen der Nazis regelmäßig La Vérité herauszubringen. Im September 1943 wurde Beaufrère damit beauftragt, die trotzkistische Zelle in der Bretagne zu leiten, wo die Untergrundzeitung Arbeiter und Soldat gedruckt und unter den deutschen Streitkräften verteilt wurde. Trotz wütender Unterdrückung (im Oktober 1943 fasste und erschoss die Gestapo etwa 65 Mitglieder der Zelle, einschließlich 30 deutscher Soldaten und Matrosen) wurde weiterhin deutschsprachige trotzkistische Propaganda in großer Menge (mit Auflagen bis zu 10 000 Exemplaren) und noch bis zu einem so späten Zeitpunkt wie August 1944 verbreitet. Beaufrère wurde schließlich im Oktober 1943 verhaftet, gefoltert und dann nach Buchenwald gebracht.

Viele der trotzkistischen Kämpfer, die sich an dieser Arbeit aktiv beteiligt hatten, lebten nicht lange genug, um noch das Dokument der Buchenwalder Genossen lesen zu können. Marcel Hic überlebte zwar Buchenwald, bis er 1944 in Dora umkam. Robert Cruau, der 23-jährige Kämpfer, der die trotzkistische Zelle in der Wehrmacht in Brest leitete, wurde 1943 verhaftet, und im Vorwort von Rodolphe Prager in Critique Communiste heißt es:

„Kurz nach seiner Verhaftung täuschte Robert Cruau eine Flucht vor, um getötet zu werden. Er wollte sicher sein, nichts auszusagen, und er war die wichtigste Zielscheibe derjenigen, die das Verhör durchführten.“

Und Abraham Léon, der begabte Autor des nach wie vor maßgebenden Werkes über die jüdische Frage und der Führer der belgischen trotzkistischen Zelle in der Wehrmacht, wurde im Juni 1944 festgenommen, als er in dem Gebiet von Charleroi ankam, um die Kontrolle der klandestinen Arbeit unter den Bergarbeitern in die Hand zu nehmen, die etwa 15 Bergwerke umfasste und die Herausgabe von Le Réviel des Mineurs einschloss. Nachdem er von der Gestapo gefoltert worden war, wurde Léon im Alter von 26 Jahren in einer Gaskammer in Auschwitz ermordet.

Trotz des Naziterrors bemühten sich die Trotzkisten in den Konzentrationslagern, den Kampf für ihr revolutionäres Programm fortzuführen. Mehrere Berichte bezeugen das Heldentum und den Mut der trotzkistischen Zelle in Buchenwald. Als die Nazis Vorbereitungen trafen, um Buchenwald vor den herannahenden alliierten Truppen aufzugeben, verbreiteten die Lagerkommandanten (laut einem Interview, das Beaufrère im Januar 1979 einem Vertreter der internationalen Spartacist Tendenz [Vorläuferorganisation der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten)] gab) über die Lautsprecheranlage den Befehl an die jüdischen Häftlinge, sich zu versammeln. Da Beaufrère und seine Genossen erkannten, dass ein letztes Zusammentreiben und dann die Ermordung der jüdischen Insassen mit größter Wahrscheinlichkeit bevorstanden, begannen sie sofort, auf die Insassen einzuwirken, sich nicht zum Sammeln zu melden. Sie veranlassten die politischen Gefangenen, ihre roten Abzeichen den Juden zu geben, die einen gelben Stern an ihrer Häftlingskleidung tragen mussten. Eine beinahe sichere Massenabschlachtung von Juden (und vielleicht auch von Kommunisten) wurde damit teilweise abgewendet.

Das politische Ansehen, das die Internationalistischen Kommunisten im Lager gewannen, spielte für ihr Überleben eine große Rolle. Wie es auch in anderen Lagern der Fall war, lebten die Trotzkisten in Buchenwald unter ständiger Morddrohung durch die Stalinisten, die in den meisten Fällen die geheimen militärischen Apparate kontrollierten, die in einigen Lagern gebildet worden waren. Laut dem Interview mit Beaufrère erkannte ihn die französische stalinistische Zelle in Buchenwald bei seiner Ankunft im Januar 1944 als Trotzkisten und schwor, ihn zu töten. Andernorts wurden tatsächlich Trotzkisten von den Stalinisten ermordet – zum Beispiel Petro Tresso (Blasco), ein Führer der geheimen trotzkistischen Organisation (Parti Communiste Internationaliste), der „verschwand“, nachdem durch einen von Stalinisten organisierten Angriff etwa 80 Résistance-Kämpfer aus Puy, einem Nazi-Lager in Frankreich, befreit worden waren. In Buchenwald benutzten die französischen Stalinisten ihre Posten als Kapos in der Lagerverwaltung dazu, Beaufrère für eine Aufgabe einzuteilen, die beinahe mit Sicherheit zu seinem Tod geführt hätte. Beaufrère wurde durch die aktive Solidarität der deutschen und der tschechischen stalinistischen Zellen vor diesem „Todesurteil“ gerettet und gewann schließlich auch die Unterstützung der anderen Zellen (die nach nationaler Zugehörigkeit organisiert waren), einschließlich der russischen Gruppe.

Was es Beaufrère ermöglichte, die Sympathie und den Respekt dieser stalinistischen Kader zu gewinnen, war in keinem geringen Maß die antichauvinistische Haltung der Trotzkisten. Viele der deutschen und der österreichischen Stalinisten wurden offensichtlich vom antideutschen Chauvinismus ihrer „Genossen“ aus der französischen KP abgestoßen. (Zur Zeit der alliierten „Befreiung“ Frankreichs trug L’Humanité Schlagzeilen wie „Jedem seinen Boche!“ – chauvinistisches Schimpfwort für Deutsche).

Nach seiner Ankunft in Paris 1945 schilderte Beaufrère für die französische trotzkistische Presse die Wirkung der Buchenwalder Erklärung auf die deutschen Stalinisten:

„Einige alte deutsche Kommunisten suchten unsere trotzkistischen Genossen (in Buchenwald) auf, erzählte Beaufrère bei seiner Rückkehr nach Paris, und sagten zu ihnen, die Stunde ist gekommen, ihr müsst euch öffentlich zeigen, und sie baten um eine vorbereitende politische Diskussion. Ein Text unserer deutschen Genossen, der unsere Position für eine deutsche Sowjetrepublik verkündete, hatte eine tiefe Wirkung auf die deutschen kommunistischen Genossen, die darum baten, mit den Trotzkisten in Kontakt bleiben zu können.“ (La Vérité, 11. Mai 1945, zitiert nach Critique Communiste, November 1978)

Die Buchenwalder Erklärung ist nicht ohne Schwächen. Vom Standpunkt des Trotzkismus enthält das Manifest Formulierungen über die Frage der UdSSR und der Vierten Internationale, die unklar bis schlicht doppeldeutig sind.

So wird zwar auf die Sowjetbürokratie als eine Kaste Bezug genommen, die Erklärung vermeidet es jedoch, die UdSSR als einen degenerierten Arbeiterstaat zu charakterisieren. Sie ruft an keiner Stelle zur bedingungslosen militärischen Verteidigung der UdSSR auf.

Ebenso erscheint zwar „IV. Internationale“ am Ende des Dokuments in Klammern, aber die Vierte Internationale und der Trotzkismus werden im Text nicht erwähnt. Vielmehr wird in der Erklärung festgestellt, dass „eine neue revolutionäre Weltpartei“ erst geschaffen werden muss.

Das waren keine hastigen Formulierungen, sondern das Ergebnis vieler Diskussionen. Beaufrère und Fischer hatten stark voneinander abweichende Positionen zum Klassencharakter der UdSSR sowie zur Vierten Internationale. Noch vor dem Krieg hatte Fischer eine „Staatskapitalismus“-Analyse der UdSSR angenommen, und seine Gruppe hatte sich zunehmend von der Vierten Internationale entfernt.

Die Buchenwalder Deklaration stellte einen Kompromiss dar. Karl Fischer erklärte in einem Brief vom 29. Mai 1946 an seine Genossen in Paris:

„Sie wurde von Federn, Marcel Beaufrère, Florent Galloy und mir gemeinsam verfasst. In bezug auf Russland und die Trotzkisten musste ich einen Kompromiss eingehen, sonst wäre gar nichts dabei herausgekommen.“ (zitiert nach Bulletin des CERMTRI Nr. 10, Centre d’Etudes et de Recherches sur les Mouvements Trotskyste et Révolutionnaires Internationaux)

Es sollte ebenfalls festgehalten werden, dass die Erklärung recht kategorisch den nahe bevorstehenden Ausbruch heftiger innerimperialistischer Rivalität zwischen den USA und Britannien vorhersagt. Eine derartige Erwartung erwies sich natürlich sehr bald als falsch. Allerdings waren die entsprechenden Fragen nicht neu; bereits in der Mitte der 20er-Jahre analysierte Trotzki die Grundlagen für die künftige anglo-amerikanische innerimperialistische Rivalität. Aber bei Ausgang des Zweiten Weltkrieges erhoben sich die USA klar als die imperialistische Hegemonialmacht.

Selbst mit diesen Schwächen ist die Buchenwalder Erklärung alles in allem eine prinzipielle und machtvolle Darlegung des revolutionären Internationalismus, eine Bestätigung des revolutionären Optimismus in die Fähigkeit der kommunistischen Avantgarde, das sich von neuem erhebende Proletariat aus seiner Führungskrise heraus und zur Eroberung der Macht zu führen.

Wir druckten diesen Artikel bereits in Spartakist Nr. 54, Mai 1985, ab.

1. Die internationale Lage des Kapitalismus

Mit dem Ausgang des 2. imperialistischen Krieges verlieren Italien, Deutschland und Japan ihre Stellung als imperialistische Großmächte, während die Frankreichs schwer erschüttert ist.

Die imperialistischen Gegensätze und Konflikte zwischen den USA und Großbritannien beherrschen die Wetterzonen der imperialistischen Weltpolitik.

Russland trat mit Beginn dieses Weltkrieges aus seiner Isolierung heraus und steht heute vor der Aufgabe, seine militärischen Erfolge gegen die Bestrebungen der imperialistischen Siegermächte politisch und ökonomisch zu verwirklichen.

Trotz seiner ungeheuren Anstrengungen bleibt China ein Objekt der imperialistischen Großmächte, eine notwendige Folge des Sieges der chinesischen Bourgeoisie über das chinesische Proletariat. Die auf den internationalen imperialistischen Friedenskonferenzen demonstrativ hervorgekehrte Einmütigkeit soll die Massen über die immanenten Gegensätze der kapitalistischen Mächte täuschen. Die gleichlaufenden militärischen Interessen gegen Deutschland können aber den Ausbruch der Gegensätze im alliierten Lager nicht verhindern. Zu diesen Gegensätzen kommen hinzu die unvermeidlichen Krisen und sozialen Erschütterungen der untergehenden kapitalistischen Produktionsweise.

Eine genaue Analyse der internationalen Lage mit den Methoden des Marxismus-Leninismus ist die unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche revolutionäre Politik.

2. Die internationale Lage der Arbeiterklasse

Diese Entwicklung ermöglicht dem deutschen Proletariat in kurzer Zeit aus der tiefsten Niederlage wieder aufzusteigen und sich erneut an die Spitze des europäischen Proletariats zum Kampf für die Niederwerfung des Kapitalismus zu stellen. Durch das Scheitern der Revolution in Europa isoliert, hat die russische Revolution eine Entwicklung genommen, die sie von den Interessen des europäischen und internationalen Proletariats immer mehr und mehr entfernt hat. Die Politik des „Sozialismus in einem Lande“ vertrat vorerst nur die Interessen der herrschenden bürokratischen Clique und führt heute dazu, dass der russische Staat Schulter an Schulter mit den imperialistischen Mächten eine Politik des Nationalismus betreibt. Welche Entwicklung auch immer in Russland eintreten mag, das internationale Proletariat muss sich frei machen von jeder Illusion über diesen Staat und sich durch eine klare marxistische Analyse zur Erkenntnis durchringen, dass die heute regierende Bürokraten- und Militärkaste ausschließlich ihre eigenen Interessen verfolgt und die internationale Revolution auf jede Unterstützung von seiten dieser Regierung verzichten muss.

Der vollkommene militärische, politische und ökonomische Zusammenbruch der deutschen Bourgeoisie eröffnet dem deutschen Proletariat den Weg zu seiner Befreiung. Um den durch die imperialistischen Gegensätze begünstigten Wiederaufstieg der deutschen Bourgeoisie zu verhindern und die Arbeitermacht zu errichten, bedarf es des revolutionären Kampfes der Arbeiterklasse jedes Landes gegen seine eigene Bourgeoisie. Durch die Politik der beiden internationalen Arbeiterorganisationen, die die proletarische Revolution, welche allein diesen Krieg hätte verhindern können – aktiv bekämpft und sabotiert haben, wurde die Arbeiterklasse ihrer revolutionären Führung beraubt. Die II. Internationale ist ein Instrument der Bourgeoisie. Die III. Internationale hat sich seit dem Tode Lenins zu einer Agentur der Außenpolitik der russischen Bürokratie entwickelt. Beide haben sich aktiv an der Vorbereitung und Durchführung dieses imperialistischen Krieges beteiligt und sind daher mitverantwortlich. Der deutschen und internationalen Arbeiterklasse die Schuld oder Mitschuld an diesem Krieg aufzubürden heißt nichts anderes, als weiter der Bourgeoisie zu dienen.

Das Proletariat kann seine historische Aufgabe nur unter Führung einer neuen revolutionären Weltpartei erfüllen. Diese Partei zu schaffen ist die allernächste Aufgabe der fortgeschrittensten Teile der Arbeiterklasse. Im Kampf gegen den Kapitalismus und seine reformistischen und stalinistischen Agenten haben sich bereits internationale revolutionäre Kader für den Aufbau dieser Weltpartei zusammengeschlossen. Zur Erfüllung dieser schwierigen Aufgabe kann es kein Ausweichen in die versöhnlichere Losung einer neuen Internationale 2 1/2 geben. Ein solches Zwischengebilde verhindert die nötige ideologische Klärung und hemmt die revolutionäre Schlagkraft.

3. Nie wieder einen 9. November 1918!

In der bevorstehenden vorrevolutionären Periode gilt es die werktätigen Massen im Kampf gegen die Bourgeoisie zu mobilisieren und den Aufbau einer neuen revolutionären Internationale vorzubereiten, die die Einheit der Arbeiterklasse in der revolutionären Aktion verwirklichen wird.

Alle Theorien und Illusionen über einen „Volksstaat“, „Volksdemokratie“ haben im Verlauf der Klassenkämpfe unter der kapitalistischen Gesellschaft die Arbeiterklasse in die blutigsten Niederlagen geführt. Nur der unversöhnliche Kampf gegen den kapitalistischen Staat bis zu seiner Zerschlagung und die Errichtung des Staates der Arbeiter- und Bauernräte kann solche neuen Niederlagen verhindern. Die Bourgeoisie und das entwurzelte Kleinbürgertum haben den Faschismus an die Macht gebracht. Der Faschismus ist das Geschöpf des Kapitalismus. Nur die erfolgreiche unabhängige Aktion der Arbeiterklasse gegen den Kapitalismus ist imstande, das Übel des Faschismus samt seiner Wurzel auszureißen. In diesem Kampf wird sich das zögernde Kleinbürgertum dem revolutionär vorstürmenden Proletariat anschließen, wie es uns die Geschichte der großen Revolutionen lehrt.

Um aus den kommenden Klassenkämpfen siegreich hervorzugehen, muss die deutsche Arbeiterklasse die Verwirklichung folgender Formierungen erkämpfen:

Organisations-, Versammlungs- und Pressefreiheit!

Koalitionsfreiheit und sofortige Wiederherstellung aller sozialen Errungenschaften von vor 1933!

Restlose Beseitigung aller faschistischen Organisationen!

Beschlagnahme ihres Vermögens zugunsten der Opfer des Faschismus!

Aburteilung aller Träger des faschistischen Staates durch frei gewählte Volksgerichte!

Auflösung der Wehrmacht und ihre Ersetzung durch Arbeitermilizen!

Sofortige freie Wahl von Arbeiter- und Bauernräten in ganz Deutschland und Einberufung eines allgemeinen Rätekongresses!

Trotz Ausnützung aller parlamentarischen Institutionen der Bourgeoisie für die revolutionäre Propaganda, Beibehaltung und Erweiterung der Räte!

Enteignung der Banken, der Schwerindustrie und des Großgrundbesitzes!

Kontrolle der Produktion durch die Gewerkschaften und die Arbeiterräte!

Keinen Mann, keinen Pfennig für die Kriegs- und Reparationsschulden der Bourgeoisie!

Die Bourgeoisie muß zahlen!

Für die gesamtdeutsche sozialistische Revolution, gegen eine Zerstückelung Deutschlands!

Revolutionäre Verbrüderung mit den Proletariern der Besatzungsarmeen!

Für ein Räte-Deutschland in einem Räte-Europa!

Für die proletarische Weltrevolution!

Die Internationalistischen Kommunisten Buchenwalds (4. Internationale)

20. April 1945

 

Spartakist Nr. 208

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