Spartakist Nr. 193

Mai 2012

 

Protestiert gegen staatlichen Rachefeldzug gegen die ILWU in Longview und ihre Unterstützer!

Nachfolgend drucken wir die Übersetzung eines Briefes vom amerikanischen Partisan Defense Committee vom 10. März ab. Das PDC ist eine klassenkämpferische, nichtsektiererische Verteidigungsorganisation, die mit der Spartacist League/U.S. verbunden ist. Der Brief wurde in Deutschland vom Komitee für soziale Verteidigung (KfsV, verbunden mit der Spartakist-Arbeiterpartei) verbreitet.

Wir schreiben um euch aufzufordern, dass eure Gewerkschaft die Verteidigung aufnimmt für die Mitglieder der International Longshore and Warehouse Union (ILWU) und ihrer Verbündeten gegen einen gewerkschaftsfeindlichen Rachefeldzug. Diese Kolleginnen und Kollegen wurden angegriffen wegen ihres mutigen Kampfes gegen den Getreide-Großkonzern EGT in Longview, Washington. EGT zielte darauf ab, die ILWU von Arbeitsplätzen zu verdrängen, die seit 80 Jahren gewerkschaftlicher Kontrolle durch die ILWU unterliegen. EGT wurde dabei von staatlichen Kräften unterstützt, von der örtlichen Polizei bis zu den Bundesgerichten und der drohenden bewaffneten Macht der US-Küstenwache. Die Gewerkschaft hielt die Stellung gegen diese gewerkschaftszerstörerische Offensive. Aber der Kampf ist nicht vorbei. Gewerkschaftsmitglieder und ihre Unterstützer befinden sich weiterhin im Fadenkreuz einer rastlosen Kampagne der Verfolgung durch Gerichte, Polizei und dem Büro der Staatsanwältin von Cowlitz County. Die Gewerkschaft selbst sieht sich konfrontiert mit mehr als 300 000 Dollar Strafe, angeordnet im Namen des Arbeitsbeziehungskomitees der Regierung.

Im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit der EGT führten die ILWU-Mitglieder und ihre Unterstützer einen entschlossenen Kampf, wie dieses Land ihn seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Aus Vergeltung wurden die Führer und Mitglieder der ILWU-Ortsgruppe 21 in Longview mit einer Kampagne von Polizeigewalt, Inhaftierungen und Überwachung konfrontiert. Es gab über 200 Verhaftungen, mehrere davon mit dem Vorwurf schwerer Verbrechen. Diese Arbeiter werden vor Gericht gezerrt, wobei viele unter Druck gesetzt werden, entweder sich kleinerer Vergehen schuldig zu bekennen oder wegen schwerer Verbrechen angeklagt zu werden. Sogar jetzt, nachdem eine Übereinkunft zwischen EGT und ILWU erzielt wurde, arbeitet die Staatsanwältin von Cowlitz County, Susan Baur, Hand in Hand mit der Dienststelle des Bezirkssheriffs und der örtlichen Polizei, um diesen Rachefeldzug weiter voranzutreiben. Monate nach den Ereignissen werden neue Anklagen, einschließlich wegen schwerer Verbrechen, fabriziert. Diese rachsüchtige Verfolgung ist ein Angriff auf alle Arbeiter, der darauf abzielt, Gewerkschafter abzuschrecken, die von der Stärke inspiriert wurden, die die ILWU-Mitglieder während ihres Kampfes gegen die gewerkschaftszerstörerische EGT in Longview zeigten.

Diese Hafenarbeiter und ihre Verbündeten kämpften mit Mut und Entschlossenheit. Jetzt müssen wir für sie kämpfen! Wir bitten dringend darum, dass eure Gewerkschaft einen Protestbrief schickt, der verlangt, dass alle Anklagen gegen die ILWU-Mitglieder und ihre Unterstützer sofort fallengelassen werden. Diese Briefe sollten geschickt werden an Susan Baur, Staatsanwältin von Cowlitz County, mit Kopien an die Gouverneurin des Staates Washington, Christine Gregoire, den Generalstaatsanwalt des Staates Washington Rob McKenna, sowie an die ILWU-Ortsgruppe 21, den Internationalen Vorsitzenden der ILWU Bob McEllrath und den Hauptvorstand.

Sendet Protestbriefe an:

Susan Baur, Cowlitz County Prosecuting Attorney, Hall of Justice, Room 105, 312 SW 1st Avenue, Kelso, WA 98 626, USA, Fax: 001 360 414 9121

Kopie an KfsV, Fax: (0 30) 4 43 94 02, Adresse: KfsV, c/o Werner Brand, Postfach 21 07 50, 10507 Berlin